DIE BESTE GAMING-TASTATUR

Bevor du dich für eine kostengünstige Rubber-Dome-Tastatur entscheidest, solltest du einige wichtige Fakten zu diesen kennen. Der Hauptunterschied zu den mechanischen Tastaturen ist die deutlich geringere Lebensdauer bzw. Haltbarkeit der Tasten und zudem das Phänomen Ghosting bzw. NKRO. Viele Hersteller verwenden diese beiden Begriffe synonym, obwohl sie eigentlich unterschiedliche Bedeutungen haben.

Unter Ghosting versteht man ein Problem, dass bei dem gleichzeitigen Drücken in der Nähe liegender  Tasten auftritt. Aufgrund der Bauweise der Tastatur kann es dabei dazu kommen, dass einige der gedrückten Tasten eine falsche oder gar keine Reaktion auslösen, was insbesondere beim Spielen sehr ärgerlich ist. NKRO bzw. N-Key-Rollover bezeichnet hingegen die Fähigkeit, dass beliebig viele Tasten auf einmal gedrückt werden können und dabei auch alle Signale korrekt verarbeitet werden. Das „N“ steht hierbei für die Anzahl der Tasten, die gleichzeitig gedrückt werden können, ohne dass es zu Probleme kommt. Die Angabe „8KRO“ sagt also aus, dass bis zu 8 Tasten gleichzeitig betätigt werden können. Daher sollte man bei dem Kauf von Rubber-Dome-Tastaturen auf die Angaben Anti-Ghosting und NKRO achten.

Weiterhin sind Rubber-Dome-Tastaturen deutlich leiser als ihre mechanischen Verwandten, was durchaus auch ein ausschlaggebender Punkt für den ein oder anderen Gamer sein kann. Jedoch gibt es mittlerweile auch mechanische Switches, die besonders leise sind. Ein großer Nachteil von Rubber-Dome ist auch das etwas schwammige Tastgefühl, das insbesondere beim Gaming als störend empfunden werden kann.

Mittlerweile empfehlen wir bei entsprechendem Budget fast ausschließlich mechanische Tastaturen – der Aufpreis lohnt sich in den meisten Fällen.

Mechanische Tastaturen sind aufgrund ihrer Langlebigkeit und besseren Verarbeitung für viele Gamer die erste Wahl. Zudem weisen diese den großen Vorteil auf, dass das Phänomen Ghosting und die Beschränkung auf KRO aufgrund der Bauweise keine Rolle spielen. Außerdem fühlen sich die Tastenanschläge deutlich präziser und angenehmer an als es z.B. bei Rubber-Dome-Tastaturen der Fall ist. Durch die sensiblen Umschaltpunkte müssen die Tasten nicht komplett durchgedrückt werden, was eine schnellere Reaktion zur Folge hat und insbesondere bei Spielen einen erheblichen Unterschied machen kann.

Hinsichtlich der Schalter (Switches) gibt es auch hier eine Vielzahl von Optionen, die sich auf deine individuellen Bedürfnisse anpassen lassen. Hier eine kurze Auflistung der geläufigsten Switches:

• MX Blue
• MX Brown
• MX Red
• MX Black

Generell sind alle Schalter für den Gaming-Einsatz vorgesehen, unterscheiden sich jedoch in der benötigten Kraft, die beim Drücken benötigt wird und der Lautstärke beim Betätigen.

Die MX Blue werden gerne bei MOBA- oder MMO-Games eingesetzt und sind auch hervorragend dazu geeignet, wenn man neben dem Gaming viel schreibt. Das deutlich hörbare Klickgeräusch empfinden viele als sehr angenehm – viele andere stört genau dieser Umstand.

MX Brown Switches sind der Allrounder in Sachen Schalter und zudem die beliebtesten, da der Umschaltpunkt im mittleren Bereich liegt und die Taste somit nicht komplett runtergedrückt werden muss (taktil). Für viele auch ein entscheidender Faktor: diese Art von Schalter ist leiser als z.B. die MX Blue (clicky).

Die MX Red und MX Black unterscheiden sich in der benötigten Kraft, die bei der Tastenbetätigung aufzuwenden ist. Beide Schalter sind vom Typ her linear, d.h. müssen komplett bis zum Endpunkt durchgedrückt werden, um auszulösen. Das kann auf Dauer ermüdend sein, verhindert aber auch Fehleingaben. Die MX Red benötigen dabei im Vergleich zu den MX Black etwas weniger Kraftanwendung.

Reine Tastaturen ohne viel Zusatzfunktionen findet man heutzutage nur noch in den seltensten Fällen. Eine LED-Hintergrundbeleuchtung gehört dabei fast schon zum Standard, ab dem Preis von 100€ werden häufig schon RGB-LEDs, die mit einer Software sogar einzeln angesteuert werden können. Auch die Helligkeit lässt sich dabei meistens verändern oder die Beleuchtung komplett ausschalten, wenn diese mal nicht benötigt wird. Mittels Software lassen sich unter anderem Beleuchtungsprofile einprogrammieren, die interessante Effekte darstellen können und wirklich schön anzusehen sind.

Auch Makro- oder Multimediatasten zählen bei vielen Gaming-Tastaturen zur Grundausstattung, die das Leben durchaus erleichtern können. So lassen sich z.B. mittels der Software vordefinierte Befehle über die Makrotasten ausführen oder die Musik- und Videowiedergabe bequem steuern. Premium-Tastaturen besitzen als Ergänzung zu den Multimediatasten sogar noch eine Lautstärkenwalze, wodurch sich die Lautstärke stufenlos regeln lässt – wer einmal in den Genuss dieser Funktion gekommen ist, will sie sicherlich nicht mehr missen. Zudem sind bei vielen Tastaturen bereits Handballenauflagen im Lieferumfang enthalten, die den Komfort durchaus noch steigern können, jedoch ist das wie fast immer Geschmackssache.

Je nach Tastatur sind auch noch zusätzliche USB-Buchsen (USB-Hub) oder Audio-Anschlüsse verbaut, die dem Gamer noch mehr Möglichkeiten und Komfort bieten sollen. Diese Features können sinnvolle Ergänzungen darstellen, wenn sie denn benötigt werden.

Gerade im Competitive-Bereich des Gamings erfreuen sich sogenannte TKL-Tastaturen immer größerer Beliebtheit. TKL steht dabei für Tenkeyless, d.h. ohne Nummernblock, was die Tastatur deutlich verkleinert und auf das Nötigste reduzieren soll. Aufgrund der geringen Größe ist diese Art von Tastatur vor allem für den Einsatz auf LANs interessant oder aber auch, wenn ihr eine mobile Tastatur benötigt, die in jeden Rucksack passten soll.

Im Vergleich zu Standard-Tastaturen wird bei den TKL-Varianten jedoch häufig auch auf viele Zusatzfunktionen verzichtet. Multimedia- oder Makrotasten sucht man hier meistens leider vergeblich und auch eine Hintergrundbeleuchtung der Tasten gehört nicht immer zur Grundausstattung.